Die Venezianische Messe Ludwigsburg hat eine 200jährige Tradition und wurde von Herzog Carl Eugen von Württemberg ins Leben gerufen. Die Idee zu dieser Messe kam durch seine Reisen nach Venedig, wo er das „dolce vita“ des Venezianischen Karnevals in vollen Zügen genoss. Der Karneval dauerte damals fast ein halbes Jahr, und in der Anonymität der Maskierung ging damals ganz schön die Post ab. Erst der gestrenge Napoleon machte 1779 nach der Eroberung Venedigs diesem Saus und Braus den Garaus und verbot dieses Treiben (der heutige Karneval wurde nach 200 Jahren im Jahre 1979 wieder zum Leben erweckt). Herzog Carl Eugen von Württemberg (1744-1793) besuchte viermal in seinem Leben Venedig und war von der Stadt und dem Karneval begeistert. Bei seinem letzten Besuch im Jahre 1767  blieb er ein halbes Jahr in der Serenissima und reiste mit einem 125köpfigen Hofstaat an. Durch innen- und außenpolitische Schwierigkeiten konnte er danach nicht mehr nach Venedig reisen und versuchte deshalb ein Stück Venedig und venezianischen Karneval nach Württemberg hinüberzuretten. Von 1768 an inszenierte Herzog Carl Eugen zwei venezianische Besonderheiten: Ein Maskenfest und eine Verkaufsmesse (hauptsächlich für Luxuswaren) für die Dauer von 14 Tagen. Die Messe fand von 1768 bis 1794 statt: 8 Jahre auf dem Ludwigsburger Marktplatz und nach dem Wechsel der Residenz 18 Jahre auf dem Ludwigsburger Marktplatz. 1993 wurde, ähnlich wie der Karneval in Venedig, in Anlehnung an das historische Ereignis die Venezianische Messe im 2jährigen Rhythmus an einem Wochenende im September wiederbelebt.